Armut und Krankheit treffen das Gebiet am Kilombero-Fluss im Distrikt Mahenge in Tansania schwer. Viele Kinder leiden besonders, wenn ihre Eltern an AIDS sterben und sie von Verwandten in einer neuen Umgebung aufgenommen werden müssen. Oft ist dies unmöglich. Um Waisenkinder ohne beide Elternteile und ohne Verwandtschaftsnetz ein neues Zuhause mit zuverlässiger Betreuung und Ausbildung zu geben, wird im Moment an einem Kinderdorf gebaut, das dereinst in sechs Wohneinheiten bis zu 50 Kindern Platz bieten soll.

Ob die Eltern Christen, Muslime, oder Animisten waren, die Kinder werden nur aufgrund der individuellen sozialen Notlage und nicht aufgrund der religiösen Zugehörigkeit im Kinderdorf aufgenommen. Die Kinder des Kinderdorfes sollen jeweils in einer Atmosphäre einer normalen Familie mit einer Hausmutter und andern Kindern zusammen leben. Sie bleiben bis zur Selbständigkeit, also nach Abschluss einer Ausbildung, im Dorf, falls keine Verwandtschaft existiert, welche die Kinder in ihre Obhut nehmen können.

Die Betreuung und Erziehung der Kinder, die Bauleitung und die Verwaltung sind Frauensache. Die Gemeinschaft der Mahenge Schwestern betreut das Projekt vor Ort. Die Mahenge Schwestern wurden von den Baldegger Schwestern während ihrer Anwesenheit in Tansania in der gleichnamigen Diözese gegründet. In Mbingu hinterliessen die Baldegger Schwestern eine ideale Infrastruktur. Die Rolle der Hausmutter übernimmt ebenfalls ein Mitglied der Gemeinschaft der Mahenge Schwestern. Zusätzlich wird eine erfahrene Frau aus dem nächst liegenden Dorf angestellt.

Nachhaltigkeit ist ein weiteres Ziel. Im November 2005 wurde ein selbstlos tätiger Verein Kinderdorf Mbingu (Children’s Village Mbingu) gegründet. Der Verein soll gewährleisten, dass die Unterstützung auf breiter Basis längerfristig gesichert ist. Zu erwähnen ist, dass viele Hände und Köpfe von verschiedenen wohlgesinnten Menschen tatkräftig mitarbeiten, ob dem Verein zugehörig oder nicht.